Adelheid Kadanka und ihr zwölfjähriger Sohn Tom wurden von der jüngsten Naturkatastrophe in ihrem Haus in Markersdorf schwer getroffen. Innerhalb weniger Stunden verloren sie fast alles – ihr Zuhause, ihre Habseligkeiten, und ihr ohnehin schon herausforderndes Leben wurde völlig auf den Kopf gestellt. Das Hochwasser zerstörte nicht nur ihre Mietwohnung und fast alle persönlichen Dinge, sondern auch den Traum eines kleinen Eigenheims. Kadanka hatte nach einer überstandenen schweren Krankheit mühsam gespart, um ihrem Sohn ein Tiny House zu bauen, das kurz vor der Fertigstellung stand. Doch auch dieses wurde durch die Fluten schwer verwüstet und kann ohne erhebliche weitere Aufwände nicht bewohnt werden.
Der Verein ZVO – Zukunft Verkehr Österreich hat Adelheid Kadanka mit einer Spende in Höhe von 5.000 Euro unterstützt. Dr. Dominik Schärmer, Präsident des Vereins, erklärte dazu: „Auch wenn das Hochwasser bereits einige Monate zurückliegt, die Auswirkungen bleiben bestehen. Viele Menschen brauchen immer noch Hilfe. Mit unserem Verein haben wir einer besonders betroffenen Frau geholfen. Wir hoffen, dass viele unserem Beispiel folgen werden, denn jeder braucht Hilfe in Momenten der Not.“
Interview mit Adelheid Kadanka – Ein Schicksalsschlag durch das Hochwasser
Wie hat das Hochwasser Ihr Leben und das Ihrer Nachbarn verändert?
Adelheid Kadanka: Es war ein Schock. Niemand konnte sich vorstellen, wie schnell das Wasser kam. Über Nacht stand es plötzlich in den Wohnungen, ohne jede Vorwarnung. Zehn Wohnungen im Erdgeschoss waren betroffen, und wir mussten uns ins Obergeschoss flüchten. Wir waren quasi eingesperrt und hatten keinen Strom und kein Wasser.
Wie schnell kam Hilfe?
Adelheid Kadanka: Erst am Mittag des nächsten Tages konnte eine verletzte Person mit einem Blackhawk-Hubschrauber vom Dach gerettet werden. Es fühlte sich ewig an, ohne Strom, Wasser und Informationen ausharren zu müssen.
Wie groß ist der Schaden?
Adelheid Kadanka: Die Wohnung ist unbewohnbar, überall wächst Schimmel. Alles musste raus, sogar die Böden wegen des Schlamms. Die Schadenshöhe für unser Inventar wurde in unserer Wohnung auf etwa 7.000 Euro geschätzt, aber die Genossenschaft kümmert sich um das Gebäude. Mein gerade im Bau befindliches Tiny House wurde völlig zerstört. Da waren meine gesamten Ersparnisse drinnen.
Wo leben Sie jetzt?
Adelheid Kadanka: Momentan bei einer Freundin im Kinderzimmer. Viele Nachbarn sind bei Verwandten oder Freunden untergekommen. Die Gemeinde hat Notunterkünfte angeboten, aber es reicht nicht für alle.
Wie geht es Ihnen emotional?
Adelheid Kadanka: Es war traumatisch. Mein zwölfjähriger Sohn hat große Angst entwickelt. Wir versuchen, uns an die neue Situation zu gewöhnen. Gleichzeitig versuche ich, eine neue Wohnung zu finden – definitiv nicht mehr im Erdgeschoss.
Gab es Unterstützung von offizieller Seite?
Adelheid Kadanka: Das Bundesheer und freiwillige Helfer waren Gold wert. Auch die Gemeinde half, Notunterkünfte zu organisieren. Finanzielle Soforthilfen gab es, aber die Versicherungen sind kompliziert. Es ist schwer, sich um alles zu kümmern, wenn man unter Schock steht.
Der Verein ZVO – Zukunft Verkehr Österreich hat Ihnen eine Spende zukommen lassen. Wie war das für Sie?
Adelheid Kadanka: Ich bin unendlich dankbar. Diese 5.000 Euro sind eine große Hilfe und ermöglichen es uns, einen Teil der Verluste auszugleichen. In solchen Momenten erkennt man, wie wichtig Solidarität ist.
Was wünschen Sie sich für die Zukunft?
Adelheid Kadanka: Eine neue Wohnung, Stabilität und vor allem, dass so etwas nie wieder passiert. Mein Traum vom Tiny House wurde vom Hochwasser zerstört, und das war besonders schmerzhaft, da dort meine gesamten Ersparnisse drinnen steckten. Ich hoffe, dass wir eines Tages wieder ein Zuhause finden, das sich sicher anfühlt.
Vielen Dank für Ihre Offenheit. Wir wünschen Ihnen und Ihrer Familie viel Kraft und alles Gute für die Zukunft.
Adelheid Kadanka: Danke. Es bedeutet viel, dass unsere Geschichte erzählt wird.